Homöopathie
Vom Griechischen „hómoion“ = ähnlich und „pathos“ = Leiden. Die Homöopathie ist eine ganzheitliche und sanfte Heilmethode, die von Samuel Hahnemann entwickelt wurde. Ihre Grundprinzipien sind die Ähnlichkeitsregel, Arzneimittelprüfungen am Gesunden und die Erhebung des individuellen Krankheitsbildes (homöopathische Anamnese).
Ähnlichkeitsregel
Similia similibus curentur = Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden! Das Ähnlichkeitsprinzip wurde 1796 durch Hahnemann veröffentlicht. Es besagt, dass ein Patient mit dem Arzneimittel behandelt werden soll, das in der Arzneimittelprüfung an Gesunden Symptome erzeugt hat, die denen des Patienten möglichst ähnlich sind. Beispiel: Allium cepa – die Küchenzwiebel – bei Schnupfen, tränenden Augen.
Anamnese
Die Erhebung des individuellen Krankheitsbildes des Patienten unter Berücksichtigung aller körperlichen und seelischen Symptome. Hierbei ist großer Wert auf die Wahrnehmung der individuellen, ungewöhnlichen und auffallenden Symptome des Patienten zu legen. Es gilt, das Eigentümliche der Erkrankung herauszufinden. Die homöopathische Anamnese wird in drei Abschnitte gegliedert: Im Spontanbericht hat allein der Patient das Wort. Der gelenkte Bericht dient der vollständigen Charakterisierung der spontan geäußerten Symptome. Bei der indirekten Befragung wird versucht, die Gesamtheit der Symptome zu erfassen.
Anthroposophie
Eine geisteswissenschaftliche Weltanschauungslehre nach Rudolf Steiner (1861–1925). Die in der Anthroposophie verwendeten Heilmittel werden ebenfalls nach Vorschriften des HAB (Homöopathisches Arzneibuch) potenziert, jedoch unterscheiden sich diese von den Herstellungsvorschriften für homöopathische Arzneimittel. Sie berücksichtigen immer den Menschen als Ganzes: als Einheit von Körper, Seele und Geist.
Arzneimittelbild
Hierunter versteht man das Wirkprofil eines homöopathischen Arzneimittels. Das Arzneimittelbild wird aus Ergebnissen der homöopathischen Arzneimittelprüfung am gesunden Menschen, aus Erkenntnissen der Toxikologie und Pharmakologie und der 200-jährigen Erfahrung von Ärzten aus der ganzen Welt erstellt.
Biochemie nach Dr. Schüßler
Grundsätzlich handelt es sich bei der Biochemie nach Dr. Schüßler und der Homöopathie um zwei unterschiedliche Therapieformen. 1873 stellte der homöopathische Arzt Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) erstmals sein Werk „Eine abgekürzte Therapie“ vor, nach welcher dem Patienten anorganische Salze in potenzierter Form verabreicht werden. Diese sollen zelluläre Verteilungsstörungen des anorganischen Salzes, die laut Dr. Schüßler jeder Krankheit zugrunde liegen, beheben. Bei der Biochemie nach Dr. Schüßler werden ausschließlich die Potenzen D3, D6, D12 eingesetzt.
C-Potenz
Centesimal-Verdünnung,
1 : 100
D-Potenz
Dezimal-Verdünnung, 1 : 10
Potentia (lateinisch) = Kraft. Der Begriff „Potenz“ wurde schon von Hahnemann geprägt. Zur Potenzierung wird nach der jeweiligen Vorschrift des HAB die Urtinktur verdünnt (D-Potenzen im Verhältnis 1:10, C-Potenzen im Verhältnis 1:100) und jeweils mindestens 10-mal kräftig geschüttelt. Bei der DHU geschieht dies nach wie vor im Sinne Hahnemanns ausschließlich von Hand und nach der Mehrglasmethode, das heißt jeweils in einem eigenen Gefäß. Diese Gefäße müssen mindestens ein Drittel mehr Rauminhalt haben, als es dem Volumen der aufzunehmenden Flüssigkeitsmenge entspricht. Verreibungen fester Ausgangsstoffe, wie z. B. Mineralien, werden mit Milchzucker (D-Potenzen 1:10, C-Potenzen 1:100) bis zur im HAB vorgeschriebenen Teilchengröße verrieben. Durch Verreiben oder Verschütteln werden Kräfte frei, die durch eine bloße Verdünnung nicht hervorgebracht werden. Je häufiger eine Substanz verrieben oder verschüttelt wurde, umso stärker ist die homöopathische Wirkung, obwohl stofflich bei jedem Potenzierungsschritt immer weniger enthalten ist. In Deutschland sind D-Potenzen, C-Potenzen und LM-Potenzen gebräuchlich.
Dilution
Dies ist die flüssige Darreichungsform eines homöopathischen Arzneimittels, die meist als alkoholische Lösung vorliegt. Die Herstellung erfolgt nach den Vorschriften des HAB.
Erstverschlimmerung
Zu Beginn einer homöopathischen Therapie können sich bei sehr empfindsamen Menschen oder bei zu häufiger Wiederholung der Gabe die vorhandenen Symptome vorübergehend verschlimmern. Dies wird als positives Zeichen für die richtige Arzneimittelwahl angesehen.
Externa
Dies sind flüssige Tinkturen zur äußerlichen Anwendung. Die Herstellung erfolgt nach den Maßgaben des HAB.
Globuli
Eine Darreichungsform homöopathischer Arzneimittel. Kügelchen aus Saccharose (Zucker) werden mit der jeweiligen Dilution im Verhältnis 1:100 betropft und unter ständiger Bewegung an der Luft getrocknet.
Das war Teil 1 unseres Homöopathie-ABC. Weiter geht es in unserer nächsten Ausgabe der Elefanten-Post im September.