der Weg von der Herstellung bis zu Ihnen
Aus unserer Serie "Sie fragen - wir antworten.
Woher kommen denn eigentlich die Rohstoffe für mein Arzneimittel? Wer macht aus den Inhaltsstoffen ein Medikament?
Und auf welchem Weg kommt dann meine Medizin bis zu mir?
Am Anfang steht der Wirkstoff…
Die Herstellung der meisten Arznei- sowie Hilfsstoffe wird inzwischen von Firmen aus China und Indien übernommen. Die Verantwortung hierfür liegt bei den Arzneimittelherstellern: Diese haben, um Kosten zu sparen, die Produktion der Grundstoffe nach Asien verlagert. Es gibt nur noch wenige Ausnahmen, bei denen ein Wirkstoff noch in Europa oder Nordamerika produziert wird, dabei handelt es sich hauptsächlich um Wirkstoffe, die gentechnisch hergestellt werden.
Exkurs Liefer-Engpass
Momentan können wir viele Medikamente nicht bekommen und leider auch nicht bestellen. Die meisten Lieferengpässe kommen zustande, weil den herstellenden Firmen Ausgangsstoffe für die Synthese der Wirkstoffe fehlen oder die Arzneimittelhersteller den Arzneistoff zwar erhalten, er aber nicht die geforderte Qualität hat, um ihn weiter zu verarbeiten.
Ein bekanntes und durchaus immer noch aktuelles Beispiel hierfür ist der Lieferengpass der Sartane, einer Wirkstoffstoffgruppe, die bei Bluthochdruck eingesetzt wird. Im Juli 2018 wurde eine Verunreinigung in Valsartan gefunden. Viele Patienten wurden nach dem Rückruf der betroffenen Packungen auf z.B. Candesartan umgestellt. Der erhöhte Bedarf kann von der Industrie nicht richtig gedeckt werden, sodass wir fast zwei Jahre danach immer noch Lieferengpässe haben.
Wer zuständig ist für die Herstellung
Bei den Arzneimittelherstellern unterscheidet man zwischen Originalhersteller und Generikahersteller. Die Originalhersteller haben eine eigene Abteilung für die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente, welches einen erheblichen Kostenaufwand darstellt. Diese Entwicklungskosten fallen bei den Generikaherstellern weg, da diese Firmen Arzneistoffe nutzen, deren Patent abgelaufen ist, um es somit bei gleicher Qualität günstiger anbieten zu können. Die Generikahersteller sind meistens kleiner aufgestellt und häufig in Deutschland ansässig, so z.B. die Firma Hexal mit drei Standorten in Deutschland.
Ein Beispiel für einen Originalhersteller ist Bayer, der nicht zuletzt auch wegen Fusionen in anderen Bereichen wie in der Arzneimittelherstellung seine Standorte über die ganze Welt verteilt hat.
Vom Hersteller zum Großhandel
Der Großhandel ist das Bindeglied zwischen den Arzneimittelherstellern und der Apotheke, das hat den Vorteil, dass die Apotheke auch kleine Mengen an Arzneimitteln schnell und ohne anfallende Portokosten bestellen kann. So haben wir die Möglichkeit, auf schnellem Wege auf ca. 128.000 unterschiedliche Arzneimittel und apothekenübliche Waren zurückzugreifen (lt. Angaben der Firma Gehe-Pharma).
Die letzte Station: Wir - Ihre Apotheke!
Wir in der Apotheke sind das Bindeglied für Sie zu den Arzneimittelherstellern einerseits und dem Großhandel andererseits, sowie zu den Gesetzlichen Krankenkassen, und bei Klärungsbedarf auch zu den Ärzten. Die Vielfalt der herstellenden Firmen und der dadurch vorhandenen Medikamente, sowie die Pflicht zur Einhaltung der Rabattverträge der gesetzlichen Krankenkassen sorgen dafür, dass die Lagerkapazität in den Apotheken an ihre Grenzen stößt. Vietors Apotheken werden dreimal täglich vom Großhandel beliefert, so können wir Sie schnellstmöglich mit Medikamenten versorgen, auch wenn wir diese nicht vorrätig haben. Und sollten sie keine Möglichkeit haben, ihre Medikamente bei uns abzuholen, bringen wir die Bestellung auch gerne bei Ihnen vorbei.