Der Beruf als PTA

Wer in eine Apotheke kommt, sieht vermutlich als Erstes eine Person am Beratungs-Thresen. Bei diesen Personen handelt es sich immer um Apotheker oder PTAs. Beide gehören zum pharmazeutischen Personal der Apotheke.

Wofür steht „PTA“ eigentlich?

PTA steht für Pharmazeutisch-tech-nische/r Assistent/in. Die Bedeutung von „Pharmazeutisch“ ist vermutlich bekannt. Pharmazie (griechisch: φάρμακον, Pharmakon) ist die „Wissenschaft von den Arzneimitteln, von ihrer Herkunft, ihrer Herstellung und Überprüfung“.
Welche Rolle spielt „technisch“ nun?
Der ein oder andere hatte es vielleicht schon: Ein Rezept mit einer Rezepturverordnung. Also ein spezielles Arzneimittel, welches individuell für den Kunden in der Rezeptur / im Labor angefertigt wird. Das ist der technische bzw. der praktische Teil der PTA. Man könnte sagen, dass Labor ist das Herzstück der PTA. Nun der letzte Begriff: „Assistent/in“. Ein wesentlicher Unterschied zwischen Apothekerinnen und PTAs ist der Verantwortungsbereich. Apothekerinnen tragen für fast alles die Verantwortung. Hat die PTA z. B. eine Rezeptur hergestellt, erfolgt die Freigabe erst durch die Unterschrift der Apothekerin. In diesem Sinne ist die PTA eine Hilfe oder Assistentin, da sie alle Vorbereitungen und Durchführungen erledigt.

Wie wird man PTA?

Um PTA zu werden, besucht man zwei Jahre eine PTA-Lehrakademie. Im Anschluss folgen vier schriftliche, drei praktische und drei mündliche Prüfungen. Hat man diese bestanden, absolviert man ein sechsmonatiges Praktikum in einer Apotheke. Nach dem Praktikum steht eine letzte mündliche Prüfung an.

Welche Aufgaben hat eine PTA?

PTAs sind nicht nur vorne in der Beratung und im Verkauf von Arzneimitteln tätig, sie können auch den PKAs im Backoffice helfen, indem sie die Ware bestellen oder verbuchen, Umlagerungen erstellen, Retouren fertig packen und die Lagerware kontrollieren. Hinzu kommen das Anmessen und Bestellen von Kompressionsstrümpfen. Dafür kann die PTA eine Schulung machen. Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Verblisterung, welches die PTA unter Aufsicht der Apothekerin durchführen kann.
Auch das Labor bringt seine Vielfalt mit sich. Rezepte über Rezepturverordnungen müssen nach Apothekenbetriebsordnung (§) 8 geprüft werden. Viele wissenschaftliche Quellen wie z. B. das DAC/NRF, helfen zu sehen, ob der pH-Wert optimal eingestellt ist, ob die Dosierung entsprechend Sinn ergibt und vieles mehr. Diese Prüfung, auch „Plausibilität“ genannt, wird bei jeder neuen Rezeptur und generell alle zwei Jahre neu gemacht. Wird bei der Prüfung erkenntlich, dass Probleme oder Unstimmigkeiten vorhanden sind, ist es auch die Aufgabe der PTA-Rücksprache mit dem Arzt zu halten und gegebenenfalls Änderungen vorzunehmen. Anschließend wird eine „Herstellungsanweisung“ angefertigt. Dort wird festgehalten, ob die Rezeptur mit der Hand gerührt werden muss, da sie sensible Substanzen enthält oder ob sie maschinell, beispielsweise im automatischen Rührsystem TopiTec gerührt werden kann. Während der Herstellung müssen Inprozessprüfungen gemacht werden, damit eine qualitativ gute Rezeptur gewährleistet werden kann.
Auch die Identitätsprüfung ist Bestandteil der Aufgaben im Labor. Wird eine Substanz für eine Rezeptur bestellt, muss diese vor Verwendung geprüft werden. Hier bietet beispielsweise das Laborprogramm oder das DAC (Deutscher Arzneimittelcodex) Vorgehensweisen an. Zum einem kann man mittels bestimmter chemischer Reaktionen oder durch eine Dünnschichtchromatographie (DC), die sich mit der Wirkweise eines Schwangerschaftstest vergleichen lässt, die Identität feststellen. Zum anderen sind das NIR (Nahinfrarotspektroskopie) oder IR (Infrarotspektroskopie) die beliebtesten Mittel, da sie schnell und unproblematisch die Identität feststellen können.

Meine persönliche Note:

Ehrlich gesagt wollte ich selbst nie PTA werden. Von vorn gesehen sah die Apotheke eintönig und langweilig aus. Erst als ich mir den Aufbau der Ausbildung, die Chancen in der Berufswelt und den Ablauf der Apotheke durch die Ausbildung genauer anschaute, stellte ich schnell fest, wie herausfordernd, spannend und gar nicht monoton das Arbeiten in der Apotheke ist. Die Abwechslung, die der Alltag mit sich bringt und die vielen verschiedenen Aufgaben sind erfrischend und motivieren, sich ständig weiterbilden zu lassen. Ob vorne in der Beratung oder hinten im Labor in der Herstellung – langweilig wird es hier nicht.
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