Melatonin - Der beste Weg zum guten Schlaf ? Was ist das? Wie wirkt das? Wofür brauchen wir es eigentlich?

Melatonin ist ein natürliches Hormon, welches unser Körper selbst in der Zirbeldrüse
des Gehirns aus Serotonin und auch in der Netzhaut des Auges bildet. Serotonin entsteht aus einem Eiweißstoff, dem Tryptophan, den wir über die Nahrung aufnehmen. Das Hormon ist seit 100 Jahren bekannt und seit 2007 von der Europäischen Kommission zur kurzzeitigen Behandlung von Schlafstörungen zugelassen.

Wie merkt unser Körper, dass er Melatonin bilden muss?

Melatonin steuert den Tag-Nacht (zirkadianen) Rhythmus über Rezeptoren im Auge. Tageslicht hemmt die Ausschüttung, tagsüber ist der Melatoninspiegel 3-4 x niedriger als nachts. Das erklärt auch, warum wir bei Dunkelheit schläfrig werden. Die höchste Konzentration wird gegen 3-4 Uhr in der Nacht erreicht. In dieser Zeit der Ruhe wird unser Energieverbrauch herabgesetzt, der Blutdruck und Körpertemperatur gesenkt, unser Immunsystem angekurbelt.

Was stört die Bildung von Melatonin?

Ein erholsamer Schlaf ist für unsere Gesundheit von großer Bedeutung. Er stärkt unser Immunsystem und trägt so dazu bei, möglichst viele Krankheiten von uns fernzuhalten. Schlafen ist auch wichtig, um unsere Gehirnfunktionen zu verbessern, also Informationen zu verarbeiten und
abzuspeichern. Diese empfindliche Funktion unseres Körpers hat viele Störfaktoren. Die häufigsten Gründe sind Stress und mangelnde Schlafhygiene.

Tipps für eine gute Schlafhygiene

  • Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett.
  • Essen Sie 3 Stunden vor dem Schlafengehen keine großen Mengen.
  • 4-8 Stunden vor dem Schlafengehen keine koffeinhaltigen Getränke.
  • Bleiben Sie nicht länger als nötig im Bett.
  • Vermeiden Sie körperliche Überanstrengung ab 18 Uhr.
  • Schaffen Sie sich eine Ruhezeit zwischen Alltag und dem zu Bett gehen.
  • Gestalten Sie ihre Schlafumgebung angenehm und schlaffördernd.
  • Vermeiden Sie helles Licht!

Wie Stört Stress die Melatonin-Bildung?

Stress ist in unserer heutigen Zeit leider ein Störfaktor für viele Erkrankungen. Chronischer Stress wirkt nicht nur negativ auf unser Immunsystem, sondern hemmt auch die Bildung von Melatonin.
Bei Dauerstress kurbelt unser Hormonsystem die Bildung von Cortisol an. Cortisol ist ein Stresshormon, das unser Körper bildet, wenn wir in „Unruhe“ sind.

Ursachen für einen Melatonin-Mangel im Überblick

  • Lange Tageslichtzeiten
  • Höheres Lebensalter (Abnahme der Melatonin-Produktion)
  • Verminderte Aktivität der Zirbeldrüse (Verkalkung)
  • Koffein, Nikotin und Alkohol
  • Künstliches blaues Licht
  • Schichtdienst
  • Jet-Lag bei Fernreisen

Reicht eine gute Schlafhygiene alleine nicht aus und erweisen sich pflanzliche Beruhigungsmittel wie Baldrian oder Passionsblume als unzureichend, kann Melatonin eine gute Alternative darstellen.
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an melatoninhaltigen Produkten in verschiedenen Darreichungsformen und Dosierungen.

Da Hormone vielfältige Wechselwirkungen im Organismus ausüben, wird von unkontrollierten und hohen Dosen abgeraten. Melatonin ist in hohen Dosen verschreibungspflichtig. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist der Einsatz unbedingt mit dem Kinderarzt abzuklären. Melatonin ist nicht für die Daueranwendung geeignet und auch nicht für Schwangere und Stillende. Außerdem sollte es nicht zusammen mit Antiepileptika, Antidepressiva und Antikoagulantien eingenommen werden.

Daher ist eine qualifizierte Beratung von Bedeutung, die Sie gerne in unseren Apotheken in Anspruch nehmen dürfen.